Die 5 größten Lügen des Multi-Level-Marketing und wie du dennoch profitieren kannst

Der Ruf des „leichten“ Geldes

Es klingt doch verlockend – tausende von Euro auf dem Konto und wenig bis gar nichts tun dafür. Karriere und Reichtum mit System versprechen viele Firmen im Multi-Level-Marketing. Viel Geld verdienen und kaum einen zeitlichen Einsatz? Das ist ein Versprechen, dem viele nicht widerstehen können.

Es gibt sehr wenige Menschen, die bis dato noch überhaupt nicht mit dieser Form des Business zu tun hatten. Vielleicht als Kunde, vielleicht als Mitarbeiter. Besonders bekannt sind Strukturvertriebe im Finanzdienstleistungsbereich, in der Nahrungsmittelergänzung, im kosmetischen Bereich oder aber auch im Online-Wettbereich. Es gibt kaum ein Business, welches nicht in dieser Art und Weise betrieben werden kann.

Vorteile einer „Struktur“

Was ist der Vorteil eines Multi-Level-Marketing-Systems? Der größte Vorteil ist die Chance, ein passives Einkommen aufzubauen, von dem man – im Idealfall – sogar leben kann. Dies funktioniert über den Aufbau einer „Struktur“ von Menschen, die wiederum das entsprechende Produkt verkaufen, sodass Provisionen fließen können. Je größer meine Struktur, desto höher mein Einkommen.

Mit zunehmender Struktur tritt der Verkaufsprozess immer mehr in den Hintergrund, zumindest für die ranghöchsten Personen. Immer mehr treten Verwaltungs-, Management- und Führungsaufgaben in den Vordergrund. Schließlich muss die eigene Struktur geführt und geleitet werden. Soweit so verständlich?

Mein persönliches Fazit dieser Strukturen, sofern sie gesetzeskonform sind und nicht ein Pyramidenspiel darstellen (Hier habe ich die Definition eines Schneeballsystems verlinkt): Man kann in einem System durchaus Karriere machen und sehr viel Geld verdienen. Allerdings – und dies ist der große Haken – mit wesentlich mehr Arbeitsaufwand, als von Firmenseite oftmals dargestellt wird.

 

Die größten Lügen im Zusammenhang mit Strukturvertrieben

  1. Du brauchst kein Geld und sowieso Nichts verkaufen

Die zukünftigen Mitarbeiter werden mit solchen Versprechungen geködert. Oftmals stimmt es sogar, dass man extrem niedrige Geldhürden nehmen muss, um am Kuchen mit zu naschen. Was die meisten jedoch vergessen, ist der Zeitaufwand, welcher geleistet werden muss, um Ergebnisse zu erzielen und Zeit IST Geld. Doch später mehr darüber.

Auch der Punkt, dass Nichts verkauft werden muss, ist natürlich gelogen bzw. stark geschönt. Meistens sprechen Strukturvertriebler von „Empfehlungen“, welche man aussprechen soll. Natürlich ist dies ein Verkaufsakt!

Ist man sich dessen bewusst, hat man schon sehr viel Zeit und Wissen gewonnen. Für ein Multi-Level-Marketing-System gilt selbstverständlich das Gleiche, wie für jeden anderen Vertrieb – Produkte oder Services müssen verkauft werden, sodass Provisionen fließen können. Alles andere ist gelogen!

Wer dies nicht einsieht oder denkt, dass der Verkaufsprozess etwas Negatives ist, der sollte die Finger von jeglichem Strukturvertrieb lassen.

2. Jeder ist passend für Multi-Level-Marketing

Die Frage, die viele meiner Klienten innerhalb einer Verkaufsstruktur interessiert: Ist jeder ein potenzieller Mitarbeiter?

Meine Antwort darauf: JA und NEIN.

Weshalb ich auf solch uneindeutige Antworten komme? Weil es ganz von deinem zukünftigen Business und von der Person selbst abhängt.

  • Was wird verkauft?
  • Wie komplex ist das Produkt?
  • Wie kontaktfreudig und vertriebsorientiert ist die Person?
  • Anhand welcher Kriterien erkennst du „gute“ Verkäufer?
  • Wieviel Zeit möchtest du aufwenden, um sie als für dich „passende“ und „funktionierende“ Mitarbeiter auszubilden?
  • Hast du überhaupt diese Fähigkeiten oder musst du sie dir erst aneignen?
  • Wieviel Zeit hast du dafür? Könntest du die Zeit, welche du in die Ausbildung einer nicht ganz geeigneten Person steckst, nicht auch produktiver nützen?

Einer meiner Glaubenssätze: Jeder Mensch kann alles lernen – also beinahe. Es ist nur eine Frage der Zeit und des Energieeinsatzes. Hier kannst du sehr viel Zeit und damit Geld sparen, indem du selbst Produkte oder Services verkaufst, oder eben nach anderen, geeigneteren Mitarbeitern Ausschau hältst.

Hier kannst du den Selbständigen-Check herunterladen, der dir bei der Einschätzung helfen soll.

 

3. Wir haben das beste Produkt/System

Sehr gerne werden zukünftige Mitarbeiter über diesen Punkt motiviert. Diese Besonderheit des Produkts soll auf die Mitarbeiter selbst ein wenig abfärben und sie selbst „besonders“ machen. Viele lassen sich, davon blenden, ohne sich vorher über die Konkurrenz zu informieren. Das böse Erwachen kommt dann meistens im Gespräch mit einem potenziellen Kunden, der besser informiert ist als man selbst.

In den allermeisten Fällen stimmt es natürlich nicht, dass man der Konkurrenz um Längen voraus ist. Dies zu wissen, verschafft dir schon mal massive Vorteile im Umgang mit potenziellen Kunden.

Jedes Produkt oder System hat Vor- und Nachteile. Verhaltenspsychologisch ist es sogar klüger auf so manche Schwäche des Produktes selbst hinzuweisen im Kundengespräch. Der Kunde erkennt, dass hier nicht versucht wird, etwas aufzuschwatzen oder etwas schöner dargestellt wird, als es ist. Vertrauen wird aufgebaut und damit eine langfristige Kundenbeziehung.

4. Jeder ist ein potenzieller Kunde

Auch dies wird sehr gern von Führungskräften im Multi-Level-Marketing propagiert. Dies stimmt natürlich ebenso wenig, wie die These, dass jeder sofort ein guter Verkäufer und passender Mitarbeiter ist.

Ich habe dies an meinem eigenen Leib lernen müssen. Sowohl mit meiner GmbH als auch in meiner Tätigkeit als Kommunikationstrainer, Redner und Autor. Die beste Marke bildet man, indem man NEIN zu Kunden sagt, die nicht zu einem selbst passen.Hier ist dein Gefühl gefragt. Schlechtes Gefühl? Finger weg.

Ich sage meinen Klienten immer, es ist sinnvoller weniger, dafür langfristigere Geschäftsbeziehungen aufzubauen. Das sollte das Ziel aller Verkäufer sein und nicht der schnelle Abschluss, welcher sich später als kapitales Eigentor herausstellt. Der Kunde ist unzufrieden, fordert etwas ein, beschwert sich, etc. Dies bedeutet wieder einen massiven Mehraufwand für dich als Verkäufer, das bindet Zeit und Energie.

Ich rate daher MEINEN Kunden im Sympathiecoaching – legt euch ein Kundenprofil zu: Mit wem wollt ihr zusammenarbeiten? Welche Kriterien muss der Kunde erfüllen, um professionell von euch serviciert werden zu können. Leider trauen sich dies die Wenigsten – vor allem am Anfang ihrer Karriere. Doch dieser Mut wird sich später massiv auszahlen.

Hier übrigens ein sehr gelungener Beitrag vom Psychomathematiker Roman Kmenta zum eben angesprochenen Thema, weshalb ein NEIN sehr profitabel sein kann.

5. Mit Strukturvertrieb kann man nebenbei Karriere machen

Bei oberflächlicher Betrachtung liegt diese Interpretation natürlich nahe. Leider entspricht auch dies eher nicht der Realität. Aber auch hier gilt: Je besser du über zukünftige Herausforderungen Bescheid weißt, desto bessere Entscheidungen kannst du treffen.

Mit meinen Klienten aus dem Multi-Level-Marketing-Bereich habe ich folgende Formel entwickelt, die auf gute Verkäufer zutrifft und nur sehr schwer zu übertreffen ist:

Die 100:10:5:1 – Formel

Was bedeuten diese Zahlen? Bei 100 Kaltkontakten schaffen meine Klienten es, 10 davon zu einem persönlichen Termin zu laden. Von diesen 10 Personen wiederum kann man 5 Personen zum Abschluss bewegen – je nach System und Produkt kann diese Zahl auch kleiner sein, um profitabel zu agieren!

Aus diesen 5 Abschlüssen kristallisiert sich eine Person heraus, die interessant als zukünftiger Mitarbeiter ist. Dies bedeutet: Man hat in etwa 110 Kontakte und mindestens 10 wirkliche Termine (sofern alle wahrgenommen werden). Bei komplexeren Produkten muss man sich natürlich des Öfteren treffen, um zum Abschluss zu gelangen. 10 Termine zu je ca. 60 Minuten bedeutet einen Zeitaufwand von 600 Minuten ohne Anfahrt und Abfahrt. Hinzu kommt das Telefonieren, um diese Termine zu fixieren, was sich in etwa mit nochmalig 5 Stunden niederschlägt.

Das Kontakten selbst wiederum kann sich zwischen 10 und 15 Stunden Aufwand einpendeln, ohne Anfahrt und Abfahrtszeit! Manchmal wesentlich mehr! Dies bedeutet, dass man ca. 25-30 Stunden Zeitaufwand nur für den Vertrieb einplanen muss. Hinzu kommen Meetings, Vorträge, Weiterbildungen, etc.

Wenn man also diesen Aufwand betrachtet, um WIRKLICH erfolgreich sein zu können, erkennt man, weshalb viele Menschen dieses System schnell wieder verlassen und ihrem geregelten Job nachgehen.

Meine Klienten arbeiten nach dieser Formel und zwar wöchentlich! Du siehst also – ein Fulltime-Job, manchmal sogar wesentlich mehr als das! Abhängig von deinem Erfolg und deiner Produktivität.

 

Bist du auch im ML-Marketing oder in einem Strukturvertrieb tätig? Möchtest du deine Verkaufszahlen und deine Kundenbeziehungen verbessern? Dann melde dich bei mir unter sympathiecode@michael-jagersbacher.at. Ich arbeite sehr gerne mit dir an einem individuellen Angebot.

 

 

Sympathische Grüße aus der Steiermark,

Michael Jagersbacher

Sympathisch/Praktisch/Gut

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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